Mittschiffsmann-Stek

Mittschiffsmann-Stek
Mittschiffsmann-Stek
Typ Festmacher
Anwendung verstellbarer Festmacher, regulierbare Schlaufe (Seilspannerknoten)
Ashley-Nr. 1027, 1728, 1729, 1799, 1855, 1993
Synonyme Midshipman's Stek[1]
Englisch Mitshipman's hitch
Liste der Knoten

Der Mittschiffsmann-Stek (Midshipman's Stek) ist ein Festmacherknoten und eine regulierbare Schlaufe (Seilspannerknoten).

Namen

Vergleich von Stoppersteken mit den entsprechenden verstellbaren Schlaufen:
Knüpft man verstellbare Schlaufen anstelle um dieselbe Leine um ein Objekt (Pfahl, Ring, Tau) entstehen Stoppersteke.
Oben v.l.n.r: Stopperstek 1 (ABOK #1734), Stopperstek 2 (#1735), Magnusstek (#1736).
Unten v.l.n.r: Topsegelschotstek (#1800, #1856), Mittschiffsmann-Stek (#1799), Topsegelschotstek mit dem letzten halben Schlag entgegengesetzt gebunden (#1857)

Der Namen dieses Steks leitet sich ab vom „Midshipman“ (englisch für Mittschiffsmann). Dies ist in der britischen Royal Navy ein Offizier in Ausbildung und bei der US Navy Offizieranwärter ein zukünftiger Marineoffizier. Er trägt diesen Namen, weil er in der Segelschiffszeit zwischen der Mannschaft vorschiffs und den Offizieren achtern, mittschiffs seine Unterkunft hatte. Der Dienstgrad wird auch noch bei vielen Marinen des Commonwealth of Nations verwendet, die ihre Tradition auf die Royal Navy zurückführen. Im Deutschen gibt es die Bezeichnung Mittschiffsmann nicht.

Knüpfen

  • Man legt mit dem losen Ende ein Auge in Uhrzeigerrichtung
    Man legt mit dem losen Ende ein Auge in Uhrzeigerrichtung
  • Danach einen Törn um das feste Ende
    Danach einen Törn um das feste Ende
  • Dann einen zweiten Törn und achtet darauf, dass der zweite Törn den ersten bekneift
    Dann einen zweiten Törn und achtet darauf, dass der zweite Törn den ersten bekneift
  • Das lose Ende wird mit einem Halben Schlag um das feste Ende gesichert
    Das lose Ende wird mit einem Halben Schlag um das feste Ende gesichert
  • Zuziehen und fertig
    Zuziehen und fertig

Anwendung

Der Mittschiffsmann-Stek ist ein ausgezeichneter Knoten, um eine verstellbare Schlaufe am Ende eines Seils zu schaffen. Der Knoten kann an der stehenden Leine nach oben und unten geschoben werden, um die Größe der Schlaufe (und damit die Länge und/oder Straffheit der stehenden Leine) zu erhöhen oder zu verringern, aber wenn eine Last aufgebracht wird, hält der Knoten sicher. Er ähnelt dem Topsegelschotstek, hat aber einen wichtigen Unterschied und Vorteil. Beim Binden des Midshipman's bildet die zweite Umwicklung eine Zwischen-„Markisenkupplung“, die das Seil beim Binden der letzten Halbkupplung belastet. Der fertige Mittschiffsmann-Stek ist auch sicherer als der Topsegelschotstek. Der Mittschiffsmann-Stek[2] wird beispielsweise zum Spannen von Zeltleinen und von Zirkuszelten verwendet.

  • Der Stek an Rund- und Querhölzern
    Der Stek an Rund- und Querhölzern
  • Der Stek an Pfosten, Dalben und Pollern
    Der Stek an Pfosten, Dalben und Pollern
  • Der Stek an einem Seil, wird aber auch als Festmacher an einem Ring benutzt
    Der Stek an einem Seil, wird aber auch als Festmacher an einem Ring benutzt
  • Fiel früher jemand über Bord, griff er das Ende der Leine, die ihm zugeworfen wurde und
    Fiel früher jemand über Bord, griff er das Ende der Leine, die ihm zugeworfen wurde und
  • nahm es unter den Hintern, machte mit dem Ende einen halben Schlag um das feste Ende und setzte einen zweiten Törn dicht auf den halben Schlag.[3] Schon hatte man eine Schlaufe, die sich nicht zuzog.
    nahm es unter den Hintern, machte mit dem Ende einen halben Schlag um das feste Ende und setzte einen zweiten Törn dicht auf den halben Schlag.[3] Schon hatte man eine Schlaufe, die sich nicht zuzog.

Alternativen

Commons: Mittschiffsmann-Stek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geoffrey Budworth und Jason Dalton: Knoten: 200 Praktische Knoten: 200 Praktische Knoten für Segler, Kletterer, Camper und andere Abenteurer. Librero, 2016, ISBN 978-90-8998-727-3, S. 320. 
  2. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Übersetzt von Gerhard Meyer-Uhl. Edition Maritim, Hamburg 1999, ISBN 3-922117-37-6, S. 314 (#1799) (englisch: The Ashley Book of Knots.). 
  3. Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Übersetzt von Gerhard Meyer-Uhl. Edition Maritim, Hamburg 1999, ISBN 3-922117-37-6, S. 335 (#1993) (englisch: The Ashley Book of Knots.). 
Stopper

Achtknoten • Doppelter Achterknoten • Affenfaust • Ashley-Stopperknoten • Diamantknoten • Fallreepsknoten • Einfacher Fußpferdknoten • Doppelter Fußpferdknoten • Kronenknoten • Rosenknoten • Slipknoten • Einfacher Taljereepsknoten • Doppelter Taljereepsknoten • Takling • Überhandknoten • Doppelter Überhandknoten • Mehrfacher Überhandknoten • Wandknoten • Wurfknoten

Schlaufen

Bootsmannsmaatenknoten • Bulin 1.5 • Kalmückenknoten • Kosakenknoten • Mittschiffsmann-Stek • Palstek • Doppelter Palstek • Spanischer Palstek • Schmetterlingsknoten • Topsegelschotstek

Schlingen

Gordingstek • Marlspiekerschlag

Verbindungen

Aufschießen • Halber Schlag • Harnischknoten • Kreuzknoten • Marlschlag • Schnürknoten • Schotstek • Doppelter Schotstek • Spierenstich • Spleiß • Trossenstek • Zeisingstek • Zeppelinknoten

Klemmknoten

Karabinerklemmknoten • Stopperstek

Festmacher

Ankerstich • Belegen • Kopfschlag • Roringstek • Rundtörn mit zwei halben Schlägen • Webeleinenstek • Halber Schlag mit Slip • Kurze Trompete • Würgeknoten • Zweistrang-Bändselknoten

Seilverkürzer

Kettenverkürzung • Trompetenknoten

Zierknoten

Bootsmannsmaatknoten • Kettenplatting • Trossenstek

Siehe auch: Liste von Knoten