Ralph Boston

Ralph Harold Boston (* 9. Mai 1939 in Laurel, Mississippi; † 30. April 2023[1] in Peachtree City, Georgia) war ein US-amerikanischer Leichtathlet im Weitsprung, Olympiasieger und Weltrekordhalter.

Sportliche Laufbahn

Ralph Boston war zunächst im Universitätssport erfolgreich. Als Student der Tennessee State University gewann er 1960 den Titel der National Collegiate Athletic Association im Weitsprung. Anschließend qualifizierte er sich erstmals für die Olympischen Spiele.

Insgesamt errang er bei drei Olympischen Spielen Medaillen. In Rom 1960 erreichte mit 8,12 m die Goldmedaille, 1964 folgte in Tokio Silber mit 8,03 m hinter dem Briten Lynn Davies, der vier cm weiter sprang. Zu den Spielen von 1968 reiste Boston als einer der beiden Weltrekordler (neben Igor Ter-Owanesjan) in der Rolle eines Favoriten an. Die Rekordweite von 8,35 m hatte er drei Jahre zuvor im kalifornischen Modesto aufgestellt. Nach dem „Jahrhundertsprung“ von Bob Beamon über 8,90 m im ersten Durchgang war klar, dass es für Boston keine Wiederholung des Erfolges von 1960 geben würde. Er erreichte mit 8,16 m Bronze hinter dem DDR-Sportler Klaus Beer, der 8,19 m weit sprang.

In die National Track and Field Hall of Fame wurde Boston 1974 aufgenommen, 1985 auch in die United States Olympic & Paralympic Hall of Fame.[2]

Boston starb im April 2023 kurz vor seinem 84. Geburtstag in Peachtree City, Georgia.

Weltrekorde

1960 übertraf Boston mit 8,21 m den 25 Jahre gültigen Weltrekord von Jesse Owens um 8 cm. Bis 1965 verbesserte Boston seinen Weltrekord noch fünfmal bis zur Weite von 8,35 m.

Weblinks

  • Ralph Boston in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. Mike Organ: Tennessee State and Olympic track great Ralph Boston, who set world long jump record, dies at 83. In: The Tennessean. 30. April 2023, abgerufen am 30. April 2023 (englisch). 
  2. Carroll Van West: Ralph Boston, Tennessee Encyclopedia (abgerufen am 1. Mai 2023).
V
Olympiasieger im Weitsprung

1896: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ellery Clark • 1900: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Alvin Kraenzlein • 1904: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Meyer Prinstein • Zwischenspiele 1906: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Meyer Prinstein • 1908: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Frank Irons • 1912: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Albert Gutterson • 1920: SchwedenSchweden William Petersson • 1924: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten DeHart Hubbard • 1928: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ed Hamm • 1932: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ed Gordon • 1936: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jesse Owens • 1948: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Willie Steele • 1952: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jerome Biffle • 1956: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Greg Bell • 1960: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ralph Boston • 1964: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lynn Davies • 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Beamon • 1972: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Randy Williams • 1976: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Arnie Robinson • 1980: Deutschland Demokratische Republik 1949 Lutz Dombrowski • 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carl Lewis • 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carl Lewis • 1992: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carl Lewis • 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carl Lewis • 2000: Kuba Iván Pedroso • 2004: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dwight Phillips • 2008: Panama Irving Saladino • 2012: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Greg Rutherford • 2016: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeff Henderson • 2020: Griechenland Miltiadis Tendoglou

Olympische Ringe
Personendaten
NAME Boston, Ralph
ALTERNATIVNAMEN Boston, Ralph Harold (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Leichtathlet
GEBURTSDATUM 9. Mai 1939
GEBURTSORT Laurel, Mississippi
STERBEDATUM 30. April 2023
STERBEORT Peachtree City, Georgia