Raitenbucher Schloss

Raitenbucher Schloss in Kallmünz
Portal

Das Raitenbucher Schloss (bisweilen auch nur Raitenbucher Haus genannt) ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Vilsgasse 10 des oberpfälzischen Marktes Kallmünz im Landkreis Regensburg (Bayern).

Geschichte

In Kallmünz war dieses ehemalige Burggut im Besitz derer von Raitenbuch. 1341 befreite Ludwig der Bayer seinen Hofmeister Heinrich von Raidenbuch über dessen Sitz zue callmünz von Steur, raiß (= Kriegszug), schwarwerckh und verlieh ihm das Recht, mit rotem Wachs zu siegeln. 1514 wird der Edelsitz in der pfalz-neuburgischen Landtafel erwähnt, 1575 bis 1599 in Verbindung mit dem Landsassengut Arlesberg. 1600 heißt es: Das Raitenbuecher Hauß zu Calmüntz; Edlmannssitz; Ein Hauß vnnd Purckhgueth zu Callmünz in denn Marckht hinter der Kürchen am Schloßberg. 1727 wird von der Hoffmarckh Marckstetten und Rittergut zu Callmünz mit Schloß zu Callmünz gesprochen.

1283 wurde Kallmünz Sitz eines Landgerichtes des 1255 entstandenen Herzogtums Oberbayern. Das Landgericht tagte im Raitenbucher Schloss. Da erst die notwendigen Amtsräume für Richter und Gerichtsdiener geschaffen werden mussten, beginnen die Einträge zu diesem Landgericht erst 1323. Zu dem Gerichtsgebäude gehörte auch ein Gerichtsdienerhaus mit Gefängnis, die sogenannte Keuche.

Hier tätige Landrichter sind ab 1300 bezeugt. Die Liste beginnt mit Hainrich von Sigenheim (1300) und endet mit Franz Sigmund Freiherr von Wildenau (1772), Pfleger zu Burglengenfeld, Kallmünz und Schmidmühlen.

1804 wurden die 15 pfalzneuburgschen Landgerichte auf acht verringert und Kallmünz mit Burglengenfeld vereinigt. Das Raitenbucher Schloss wurde 1806 von der Marktgemeinde Kallmünz von dem Hofmarksherren von Fleischmann zu Markstetten erworben und als Schulgebäude adaptiert. Die Keuche wurde an eine Privatperson verkauft.

In den 1990er Jahren nutzte die Gemeinde Kallmünz das Schloss für Sozialwohnungen. Heute wird das renovierte Gebäude als Hotel genutzt.[1] Das renovierte Gebäude erhielt 2013 den Denkmalpreis der Hypo-Kulturstiftung.[2]

Raitenbucher Schloss einst und jetzt

1805 wurde der heute noch erhaltene straßenseitige Zugang mit der Außentreppe geschaffen. 1885 wurde das Gebäude um ein Stockwerk erhöht, um weitere Schulräume zu schaffen. Das Raitenbucher Schloss ist deshalb ein viergeschossiger Walmdachbau mit einem Eckerker. Es ist mit einer Stuckgliederung (Sockelrustika mit Brüstungsfeldern und Ecklisenen) aus dem 17. Jahrhundert versehen. Das Sockelgeschoss wurde unmittelbar auf gewachsenem Fels errichtet. Im Erdgeschoss befinden sich Gewölbe.

Literatur

  • Alois Knauer: Ortsgeschichte Kallmünz (S. 188). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1961.
  • Markt Kallmünz (Hrsg.): 1000 Jahre Kallmünz. 983–1983. Festschrift (S. 83). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1983. ISBN 3 7847 1143 X.

Einzelnachweise

  1. Homepage des Goldenen Löwen in Kallmünz
  2. Originals vom 19. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hypo-kulturstiftung.de
Commons: Raitenbucher Schloss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Mittelbayerische Zeitung: Denkmalpreis für Kallmünzer Wirt

49.1611111.95311354Koordinaten: 49° 9′ 40″ N, 11° 57′ 11,2″ O

Burgen und Schlösser im Landkreis Regensburg

Schlösser: Schloss Alteglofsheim | Schloss Altenthann (abgegangen) | Schloss Aufhausen | Schloss Barbing | Schloss Beratzhausen | Schloss Bergstetten | Schloss Bernhardswald | Bertholzhofener Schlösschen | Schloss Diesenbach (abgegangen) | Schloss Eggmühl | Schloss Etterzhausen | Schloss Gebelkofen | Schloss Glapfenberg | Schloss Hackenberg | Schloss Haus | Schloss Hauzendorf | Burgstall Hauzenstein | Schloss Hauzenstein | Schloss Heitzenhofen | Neues Schloss Hemau | Schloss Hirschling | Schloss Hochdorf | Schloss Hohengebraching | Schloss Holzheim am Forst | Schloss Inkofen | Schloss Karlstein | Schloss Köfering | Schloss Kollersried | Schloss Kürn | Schloss Laufenthal | Schloss Oberviehhausen | Raitenbucher Schloss | Schloss Ramspau | Schloss Regendorf | Unteres Schloss (Regenstauf) (abgegangen) | Schloss Riekofen | Schloss Rohrbach | Schloss Rosenhof | Schloss Sarching | Schloss Schierling | Schloss Schönach | Schloss Schönberg | Schloss Schönhofen | Silbermannsches Schlösschen | Schloss Spindlhof | Schloss Steinsberg | Schloss Sünching | Schloss Traidendorf | Schloss Triftlfing | Schloss Undorf | Schloss Wiesent | Schloss Wischenhofen | Schloss Wörth an der Donau | Schloss Wulkersdorf | Schloss Zaitzkofen 

Burgen und Ruinen: Burg Adlmannstein | Burg Brennberg | Burgruine Donaustauf | Burg Ehrenfels | Burg Forstenberg | Burgruine Heilsberg | Burgruine Kallmünz | Burgruine Laaber | Burg Landeskron (abgegangen) | Burg Loch | Burgruine Niederviehhausen | Burgruine Ramspau | Burgruine Schlossberg | Burg Wolfsegg 

Turmhügelburgen (alle abgegangen): Turmhügel Haidenkofen | Turmhügel Hardt | Turmhügel Kaltenherberg | Turmhügel Langenerling | Turmhügel Schlössl | Turmburg Weichslmühle 

Burgställe (abgegangene, unbekannte Burgen): Burgstall Auburg (abgegangen) | Burgstall Buchhausen | Burgstall Drackenstein | Burgstall Durchelenburg | Burgstall Egelsburg | Burgstall Eselsburg | Burgstall Haidau | Burgstall Haugenried | Burgstall Hohe Felsen | Burgstall Karlstein | Burgstall Lichtenberg | Burgstall Lichtenroth | Burgstall Löweneck | Burgstall Luckenpaint (abgegangen) | Burgstall Martinsberg | Burgstall Neuhaus | Burgstall Oberlichtenwald | Burgstall Pentling | Burgstall Regenstauf | Burgstall Rohrbach | Burg Sanding | Burgstall Schlössel | Burgstall Alte Schlossgräben | Burgstall Schlosshänge | Burgstall Schönhofen | Burgstall Schrotzhofen | Burgstall Schwarzenfels | Burgstall Stadel | Burgstall Stifterfelsen | Burgstall Tiefenthal | Burg Traubling | Burgstall Weihenstefen | Burgstall Zinzendorf