Matthias Wiegand

Matthias Wiegand (r.) mit Gerald Mortag beim Winterbahn-Rennen in der Werner-Seelenbinder-Halle 1977

Matthias Wiegand (* 22. April 1954 in Plauen) ist ein ehemaliger Radrennfahrer aus der DDR. 1980 gewann er eine olympische Silbermedaille in der Mannschaftsverfolgung.[1]

Sportliche Laufbahn

Wiegand begann mit dem Radsport bei der BSG Handwerk Plauen nachdem er einen Wettbewerb für Tourenfahrer gewonnen hatte. Er wechselte später zum SC Karl-Marx-Stadt. 1970 gewann er in der Klasse Jugend B auf der Straße bei der Kinder- und Jugendspartakiade das Einzelrennen, 1972 siegte er auf der Straße und in der Einerverfolgung.[2] Sein großes Potenzial wurde mit dem Sieg bei der Internationalen Sternfahrt für Junioren 1972 deutlich. 1973 belegte er bei der DDR-Meisterschaft im Querfeldein den zweiten Platz hinter Günter Mosch.[3] Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal trat Wiegand mit dem Bahnvierer der DDR bei seiner ersten großen Meisterschaft an, zusammen mit Norbert Dürpisch, Thomas Huschke und Uwe Unterwalder belegte er den vierten Platz.

Bei der Weltmeisterschaft 1977 in San Cristóbal gewann der DDR-Vierer erstmals einen großen Titel, das Team mit Norbert Dürpisch, Gerald Mortag, Matthias Wiegand und Volker Winkler besiegte im Finale den Vierer aus der Bundesrepublik Deutschland. Ein Jahr später bei der Weltmeisterschaft in München konnten Mortag, Unterwalder, Wiegand und Winkler den Erfolg durch einen Finalsieg über den sowjetischen Vierer wiederholen. 1979 gehörte Wiegand nicht zum DDR-Vierer bei der Weltmeisterschaft, er gewann aber seinen ersten DDR-Meistertitel in der Mannschaftsverfolgung.[4] 1980 wiederholte der Vierer vom SC Karl-Marx-Stadt seinen Erfolg bei der DDR-Meisterschaft. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau unterlagen Mortag, Unterwalder, Wiegand und Winkler im Finale dem sowjetischen Vierer.

Berufliches

Matthias Wiegand ist Diplom-Sportlehrer. Zu DDR-Zeiten war er wissenschaftlicher Assistent an der Pädagogischen Hochschule Zwickau, seit 1997 ist er als Rehabilitationsberater bei einem Reha-Dienst tätig.

Ehrungen

Nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Moskau wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet.[1]

Literatur

  • Volker Kluge: Lexikon Sportler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2009, ISBN 978-3-355-01759-6.
  • Matthias Wiegand in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Matthias Wiegand in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Matthias Wiegand in der Datenbank von FirstCycling.com
  • Radweltmeisterschaften in der Mannschaftsverfolgung

Einzelnachweise

  1. a b Neues Deutschland, 22. August 1980, S. 4
  2. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 32/1972. Berlin 1972, S. 2. 
  3. DDR-Meisterschaften im Querfeldein
  4. DDR-Meisterschaften in der Verfolgung

1962 Deutschland Bundesrepublik Rudolph / Rohr / May / Claesges | 1963 Sowjetunion 1955 Belgardt / Tereschtschenkow / Moskwin / Romanow | 1964 Deutschland Bundesrepublik Claesges / Link / Henrichs / Streng | 1965 Sowjetunion 1955 Moskwin / Tereschtschenkow / Koljuschew / Wukolow | 1966 Italien Chemello / Castello / Roncaglia / Pancino | 1967 Sowjetunion 1955 Moskwin / Koljuschew / Bykau / Lācis | 1968 Italien Chemello / Bosisio / Morbiato / Roncaglia | 1969 Sowjetunion 1955 Moskwin / Kusnezow / Bykau / Kuskow | 1970 Deutschland Bundesrepublik Haritz / Hempel / Vonhof / Claußmeyer | 1971 Italien Algeri / Bazzan / Morbiato / Borgognoni | 1973 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Haritz | 1974 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Thurau | 1975 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Braun | 1977 Deutschland Demokratische Republik 1949 Dürpisch / Mortag / Wiegand / Winkler | 1978 Deutschland Demokratische Republik 1949 Unterwalder / Mortag / Wiegand / Winkler | 1979 Deutschland Demokratische Republik 1949 Haueisen / Mortag / Grosser / Winkler | 1981 Deutschland Demokratische Republik 1949 Macha / Dittert / Grosser / Winkler | 1982 Sowjetunion Chrabzow / Krasnow / Mowtschan / Nikitenko | 1983 Deutschland Bundesrepublik Gölz / Günther / Strittmatter / Marx | 1985 Italien Amadio / Brunelli / Grisandi / Martinello | 1986 Tschechoslowakei Soukup / Trčka / Buchta / Černý | 1987 Sowjetunion Jekimow / Krasnow / Manakow / Chmelinin | 1989 Deutschland Demokratische Republik 1949 Blochwitz / Wolf / Liese / Fulst | 1990 Sowjetunion Baturo / Bersin / Neljubin / Hontschenkow | 1991 Deutschland Glöckner / Steinweg / Lehmann / Walzer

Weitere Ergebnisse siehe unter Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung (Elite)

Personendaten
NAME Wiegand, Matthias
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 22. April 1954
GEBURTSORT Plauen