John Fischer

Dieser Artikel behandelt den amerikanischen Maler und Creative-Jazzmusiker; er ist nicht zu verwechseln mit dem österreichischen Jazzbassisten und Musikproduzenten Johnny Fischer. Zu anderen Personen siehe John Fisher (Begriffsklärung).

John J. Fischer (* 11. August 1930 in Antwerpen, Belgien; † 17. August 2016 in New York City)[1] war ein amerikanischer Pianist, Komponist und Maler.

In den 1970er Jahren gehörte er zu den wichtigen Persönlichkeiten der New Yorker Loft-Szene und leitete mit seiner Frau Frances Fischer-Waaskes die Musikgalerie Environ. Mehr als tausend Veranstaltungen haben dort stattgefunden. Alles, was damals in der experimentellen Jazzszene der USA Rang und Namen hatte, ist dort aufgetreten – so z. B. Anthony Braxton oder das Art Ensemble of Chicago.

Werdegang

Fischer gelangte erst mit 15 Jahren in die USA, nachdem seine Eltern auf der Flucht aus dem von Nazi-Deutschland besetzten Belgien – Fischer ist jüdischer Herkunft – zunächst im Vichy-Frankreich Unterschlupf fanden und dann zwei Jahre in Kuba ausharrten, bevor sie in die USA nach New York einreisen durften. In den 1950er und 1960er Jahren arbeitete John Fischer erfolgreich als Künstler. Besonders seine Brot-Skulpturen und seine Back-Performances im Central Park fanden großen Anklang. So wurde er mehrfach in die bekannte Johnny Carson Show eingeladen. Durch die Freundschaft zu Perry Robinson fand er Zugang in die New Yorker Improvisations-Szene und gründete die Gruppe Interface, die auch in Deutschland erfolgreich war (Moers Festival, Berliner Jazztage). Seit Anfang der 1980er Jahre lebte er zeitweise an seinem zweiten Wohnsitz in Genf. Hier stellte er die Gruppe European Interface zusammen, die auf vielen Festivals in Europa konzertierte (Saalfelden, Leipzig, Bregenz, Amsterdam usw.). Seit Anfang der 1990er Jahre konzentrierte sich John Fischer verstärkt auf die Malerei. Fischer entwarf mittels Computer digitale Bilder. Er gab aber auch noch gelegentlich Konzerte mit der Band Interface, der unter anderem Perry Robinson und Vincent Chancey angehörten.

Seit 1995 war Fischer regelmäßig als Dozent für freie Malerei und Computerkunst an der Marburger Sommerakademie tätig.

Diskographie (Auswahl)

Einzelausstellungen (Auswahl)

Literatur

  • Arno Fischer Kleine Songs zwischen Freunden. Wiesbaden 2020
  • Martin Kunzler Jazzlexikon. Reinbek 2002
  • Webpräsenz
  • Fischersday 2020 in Marburg (hr)
  • Ein Pionier, eng mit Marburg verbunden (Nachruf Oberhessische Presse)
  • John Fischer bei Discogs

Einzelnachweise

  1. Hans Kumpf: Pianist John Fischer verstarb 86-jährig in New York. www.jazzpages.com, 3. September 2016, abgerufen am 4. März 2022. 
Normdaten (Person): VIAF: 37107557 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 4. Oktober 2018. | Anmerkung: VIAF verknüpft mit GND 1051730120 einen falschen Datensatz (4.10.2018)
Personendaten
NAME Fischer, John
ALTERNATIVNAMEN Fischer, John J.
KURZBESCHREIBUNG amerikanischer Pianist, Komponist und Maler
GEBURTSDATUM 11. August 1930
GEBURTSORT Antwerpen, Belgien
STERBEDATUM 17. August 2016
STERBEORT New York City