Gustav Ahlhorn

Gustav Theodor Johann Ludwig Ahlhorn (* 23. August 1886 in Oldenburg; † 11. Januar 1971 in Bad Sooden-Allendorf) war ein deutscher Jurist und Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Leben

Ahlhorn wurde als Sohn des Regierungspräsidenten des Fürstentums Birkenfeld, Georg Adolf Moritz Ahlhorn (1838–1917) und dessen Frau Luise (geb. von der Lippe), geboren. Er studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Birkenfeld und seinem 1905 abgelegten Abitur Rechtswissenschaften an den Universitäten in Lausanne, Jena, Berlin und Göttingen. 1905 wurde er Mitglied der Burschenschaft Germania Jena. Seine juristischen Examina absolvierte er 1909 und 1914. Er nahm von 1914 bis 1918 als Oberleutnant der Reserve am Ersten Weltkrieg teil, in dem er vor Verdun das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern erhielt. Nach dem Krieg war er Regierungsassessor im oldenburgischen Staatsdienst, dann in der Reichsverwaltung, bevor er Vorsteher des Finanzamtes in Delmenhorst wurde. 1921 wurde er erstes weltliches Mitglied des Evangelisch-lutherischen Oberkirchenrats in Oldenburg, wo er das Finanzreferat leitete. 1934 trat er aufgrund von Differenzen mit den Deutschen Christen von diesem Amt zurück. Von 1925 bis 1930 war er zudem als Abgeordneter der Deutschen Volkspartei und des Landesblocks Mitglied des Oldenburger Stadtrats. Am Zweiten Weltkrieg nahm er von 1939 bis 1944 als Offizier teil und war dann ab 1944 zunächst Hilfsarbeiter beim Landeskirchenamt Hannover, dessen Präsident er 1946 wurde. Von 1951 bis 1959 war er als einer der Nachfolger seines Bruders Wilhelm Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Er erhielt unter anderem das Große Bundesverdienstkreuz und 1959 das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.[1]

Seine Brüder sind Walther Ahlhorn und Wilhelm Ahlhorn.

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 1: A–E. Winter, Heidelberg 1996, ISBN 3-8253-0339-X, S. 9–10.
  • Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 19 (online (PDF; 8,1 MB)).

Einzelnachweise

  1. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,6 MB).

Viktor Lampe (1924–1929) | Max Schramm (1930–1933) | Friedrich Schnelle (1933–1946) | Gustav Ahlhorn (1946–1952) | Karl Wagenmann (1952–1970) | Johann Frank (1970–1983) | Eckhart von Vietinghoff (1984–2008) | Burkhard Guntau (2008–2013) | Stephanie Springer (2013–2023) | Jens Lehmann (Jurist) (designiert) (seit 2024)

Joseph Koeth (1919–1923) | Fritz Siems (1924–1928) | Otto Geßler (1928–1932) | Siegfried Emmo Eulen (1933–1945) | Wilhelm Ahlhorn (1946–1949) | Eberhard Hagemann (1949–1952) | Gustav Ahlhorn (1952–1959) | Walter Trepte (1960–1970) | Willi Thiele (1970–1977) | Josef Schneeberger (1977–1982) | Eduard Haßkamp (1982–1987) | Hans-Otto Weber (1987–1998) | Karl-Wilhelm Lange (1998–2002) | Reinhard Führer (2002–2013) | Markus Meckel (2013–2016) | Wolfgang Schneiderhan (seit 2016)

Normdaten (Person): GND: 1033724076 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 300098951 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Ahlhorn, Gustav
ALTERNATIVNAMEN Ahlhorn, Gustav Theodor Johann Ludwig (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist
GEBURTSDATUM 23. August 1886
GEBURTSORT Oldenburg
STERBEDATUM 11. Januar 1971
STERBEORT Bad Sooden-Allendorf