Dionys Burckard

Wappen des Bistums Speyer

Dionys Burckard (* um 1540 in Bönnigheim; † 14. Mai 1605) war ein deutscher Stiftsdekan und Weihbischof im Bistum Speyer sowie Titularbischof von Daulia.

Leben und Wirken

Er kam zur Welt als Sohn eines Kaufmannes, seine Mutter Apollonia war eine geb. Rottacker. Von seinem Verwandten, dem Speyerer Weihbischof Georg Schweicker, wurde er erzogen. Der Geburtsort Bönnigheim gehörte geistlicherseits zum Bistum Speyer und unterstand dem Archidiakonat des Speyerer Guidostiftes.[1]

Dionys Burckard trat in den geistlichen Stand ein. Als junger Vikar am Allerheiligenstift Speyer erhielt er mit Datum vom 19. Juni 1564 ein Kanonikat am dortigen Stift St. Guido. Am 22. November 1578 wählte man ihn hier zum Dekan.

Zum 12. August 1596 zeigte er seinem Stiftskapitel an, dass Bischof Eberhard von Dienheim ihn trotz Krankheit sowie gegen seinen Willen zum Weihbischof von Speyer bestimmt habe und auch bereits die päpstliche Bestätigung als Titularbischof von Daulia erfolgt sei. Letztere trägt das Datum vom 11. März 1596.

Dionys Burckard war bereits kränklich, als er sein Amt antrat und blieb leidend bis zu seinem Tod. Trotzdem erwarb er sich große Verdiente um die Reformen gemäß dem Konzil von Trient. Seinem Stift gab er eine neue Ordnung, verwaltete gewissenhaft die Finanzen und wurde gerühmt für sein vorbildliches, eifriges Besuchen des Chorgebetes. Im Jahr 1600 heißt es über ihn, er habe die letzten siebzehn Jahre keine drei Male bei den Metten gefehlt. Mit großem Geschick reorganisierte er das Gemeindeleben in der stiftseigenen Pfarrei Otterstadt und tritt als einer der führenden Speyerer Reformer seiner Zeit in Erscheinung.[2]

Anfang 1605 erhielt er in Person seines späteren Nachfolgers Theobald Mansharter einen Koadjutor. Burckard verstarb am 14. Mai des Jahres.

Literatur

  • Ludwig Stamer: Kirchengeschichte der Pfalz, 3. Teil, 1. Band, S. 134 u. 135, Pilger Verlag Speyer, 1954;
  • Erwin Gatz: "Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448-1648", Seite 89, Verlag Duncker & Humblot, 1996, ISBN 3428084225, (Ausschnittscan 1); (Ausschnittscan 2)

Einzelnachweise

  1. Franz Xaver Remling: Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Band 1, S. 139 u. 140, Mainz, 1852; (Digitalscan)
  2. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Band 138, 1990, S. 275; (Ausschnittscan)

Weihbischof (1426–1805)
Heinrich Bock | Peter Spitznagel | Johannes Isenberg | Stephan Karrer | Heinrich Scherflin | Lukas Schleppel | Anton Engelbrecht | Nikolaus Schigmers | Georg Schweicker | Matthias Ob | Heinrich Fabricius | Dionys Burckard | Theobald Mansharter | Johannes Streck | Gangolf Ralinger | Vakanz 1663–1673 | Johann Brassart | Johann Philipp Burkard | Peter Cornelius von Beyweg | Johann Adam Buckel | Johann Andreas Seelmann | Philipp Anton Schmidt

Weihbischöfe (seit 1971): Ernst Gutting | Otto Georgens

Personendaten
NAME Burckard, Dionys
ALTERNATIVNAMEN Burckard, Dionysius; Burkhart, Dionysius
KURZBESCHREIBUNG deutscher Stiftsdekan, Weihbischof in Speyer sowie Titularbischof von Daulia
GEBURTSDATUM um 1540
GEBURTSORT Bönnigheim
STERBEDATUM 14. Mai 1605