Delahaye VLR

Delahaye
Delahaye VLR als Rallyeteilnehmer
Delahaye VLR als Rallyeteilnehmer
Delahaye VLR als Rallyeteilnehmer
VLR
Produktionszeitraum: 1949–1953
Klasse: Geländewagen
Karosserieversionen: Kübelwagen
Motoren: Ottomotor:
2,0 Liter (46 kW)
Länge: 3460 mm
Breite: 1630 mm
Höhe: 1430–1850 mm
Radstand: 2150 mm
Leergewicht: 1460 kg
Nachfolgemodell Hotchkiss M201

Der Delahaye VLR ist ein allradgetriebener Geländewagen, der ab 1948 speziell für die französische Armee entwickelt wurde, um den amerikanischen Willys MB und den Ford GPW zu ersetzen. Der Werkscode lautete Delahaye Type 182.[1]

Beschreibung

Für die damalige Zeit verfügt der Delahaye VLR (Véhicule de Liaison et de Reconnaissance Delahaye, französisch für Verbindungs- und Aufklärungsfahrzeug) über technisch sehr anspruchsvolle Konstruktionsmerkmale. Wie bei seinem Vorbild, dem Willys MB / Ford GPW, an das er sich optisch stark anlehnt, ist die Karosserie offen, ohne Türen und hat eine abklappbare Windschutzscheibe. Statt über vier verfügt er aber über fünf Sitzplätze. Die technischen Besonderheiten sind beispielsweise ein vollsynchronisiertes Vierganggetriebe mit zuschaltbarer Untersetzung, verstellbare Torsionsstab-Federungen für jedes Rad, Differentialsperren an beiden Achsen, ein Aluminium-Motorblock mit Trockensumpfschmierung und 24-Volt-Elektrik. Bei der französischen Armee wurde der VLR vorwiegend als Verbindungs-, Führungs- und Funkfahrzeug eingesetzt.

Geschichte

Der VLR wurde 1949 vom französischen Automobilhersteller Delahaye für Erprobungszwecke vorgestellt und sollte den amerikanischen Jeep (Willys MB bzw. Ford GPW) ersetzen. Zwischen 1949 und 1950 wurden die ersten Prototypen getestet und nach einigen konstruktiven Änderungen schließlich 1951 von der Armee angenommen. Das Fahrzeug erhielt die Bezeichnung VLRD (Voiture Légère de Reconnaissance Delahaye – 1951er Model).

Allerdings stellten sich die, oben beschriebenen, technisch aufwändigen Lösungen in der Praxis als problematisch heraus. Da die Truppe die komplizierte Technik nicht ausreichend warten konnte, kam es zu häufigen Ausfällen. Hinzu kamen Unfälle, die von meist schlecht ausgebildeten Fahrern, die mit einem solchen Hochleistungs-Geländewagen überfordert waren, verursacht wurden.

Nach diversen vergeblichen Versuchen, diese Probleme durch weitere technische Änderungen in den Griff zu bekommen (beim 1953er Modell wurden zum Beispiel die Differentialsperren und deren Bedienung völlig neu konstruiert), lehnte die Armee 1954 die Bestellung weiterer Fahrzeuge ab. Man entschied sich stattdessen, die Jeeps aus Kriegsbeständen zu behalten und die Firma Hotchkiss mit der Produktion neuer Fahrzeuge vom Typ M201 zu beauftragen.

Dieser Schritt brachte Delahaye in große finanzielle Schwierigkeiten und führte schließlich im gleichen Jahr zur Fusion mit Hotchkiss zur Société Hotchkiss-Delahaye, die wiederum das Ende von Delahaye als Automobilhersteller bedeutete.

Insgesamt wurden 9630 Delahaye-Geländewagen hergestellt,[1] der größte Teil als militärische VLRD, aber auch einige als zivile 12-Volt-Variante, dem VLRC-12. Diese zivile Version erwies sich als deutlich zu teuer, um gegen die noch massenweise vorhandenen billigen Kriegs-Jeeps erfolgreich zu sein.

Technische Daten

Ein militärischer Delahaye VLR, wie er von der französischen Armee in den 1950er und 1960er Jahren eingesetzt wurde
Technische Daten Delahaye VLR
Leergewicht 1460 kg
Zuladung 400 kg
Anhängelast 750 kg (ungebremst)
Breite 1630 mm
Länge 3460 mm
Höhe (mit Verdeck) 1850 mm
Höhe (Windschutzscheibe heruntergeklappt) 1430 mm
Radstand 2150 mm
Höchstgeschwindigkeit 105 km/h
Bodenfreiheit 340 mm
Steigfähigkeit 70 %
Böschungswinkel vorne 57°
Böschungswinkel hinten 42°
Wattiefe 600 mm
Motor Viertakt-Ottomotor, 4 Zylinder in Reihe, OHV
Hubraum 1992 cm³
Leistung 63 PS / 46 kW
Sitzplätze 5
Commons: Delahaye VLR – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Tous les modèles. Auf clubdelahaye.com, abgerufen am 1. Januar 2023 (französisch).
Delahaye-Modelle

Pkw-Modelle: Type 0 | Type 0A | Type 1 | Type 2 | Type 3 | Type 6 | Type 7 | Type 8 | Type 9 | Type 10 | Type 11 | Type 13 | Type 15 | Type 16 | Type 17 | Type 20 | Type 21 | Type 22 | Type 24 | Type 25 | Type 26 | Type 27 | Type 28 | Type 32 | Type 34 | Type 37 | Type 38 | Type 39 | Type 41 | Type 43 | Type 44 | Type 47 | Type 48 | Type 58 | Type 64 | Type 82 | Type 84 | Type 87 | Type 92 | Type 94 | Type 97 | Type 102 | Type 105 | Type 107 | Type 108 | Type 109 | Type 110 | Type 112 | Type 114 | Type 122 | Type 123 | Type 124 | Type 126 | Type 132 | Type 134 | Type 135 | Type 138 | Type 143 | Type 144 | Type 145 | Type 148 | Type 154 | Type 164 | Type 165 | Type 168 | Type 175 | Type 178 | Type 180 | Type 235 | VLR

Rennwagen: Type 145 | Type 155

Nutzfahrzeuge: Tournesol | Type 6 | Type 13 | Type 15 | Type 17 | Type 27 | Type 28 | Type 32 | Type 35 | Type 36 | Type 39 | Type 40 | Type 42 | Type 43 | Type 46 | Type 48 | Type 52 | Type 53 | Type 55 | Type 56 | Type 57 | Type 59 | Type 60 | Type 61 | Type 62 | Type 63 | Type 64 | Type 65 | Type 78 | Type 79 | Type 80 | Type 83 | Type 84 | Type 85 | Type 87 | Type 89 | Type 95 | Type 103 | Type 104 | Type 109 | Type 111 | Type 112 | Type 119 | Type 120 | Type 124 | Type 129 | Type 131 | Type 133 | Type 139 | Type 140 | Type 143 | Type 144 | Type 149 | Type 163 | Type 171

 CV-Baureihen: 6 CV | 7 CV | 8 CV | 8–10 CV | 9–11 CV | 10 CV | 10–12 CV | 12 CV | 12–14 CV | 12/15 CV | 12–16 CV | 14 CV | 14–18 CV | 15 CV | 16 CV | 16–18 CV | 16–20 CV | 18 CV | 18–22 CV | 18–24 CV | 20 CV | 20–30 CV | 24 CV | 25–30 CV | 26 CV | 30–40 CV | 45–60 CV