Caleb Ewan

Caleb Ewan
Caleb Ewan (2018)
Caleb Ewan (2018)
Zur Person
UCI-Id 10007809490
Geburtsdatum 11. Juli 1994 (29 Jahre)
Geburtsort Sydney
Nation Australien Australien
Disziplin Straße
Fahrertyp Sprinter
Körpergröße 167 cm
Renngewicht 69 kg
Zum Team
Aktuelles Team Jayco AlUla
Funktion Fahrer
Internationale Team(s)
2014–2018
2019–2023
2024–
Orica / Mitchelton
Lotto Soudal
Team Jayco AlUla
Wichtigste Erfolge
Hamburg Cyclassics 2016
fünf Etappen Tour de France
fünf Etappen Giro d’Italia
eine Etappe Vuelta a España
Letzte Aktualisierung: 11. Februar 2024

Caleb Ewan (* 11. Juli 1994 in Sydney) ist ein australischer Radrennfahrer. Im Straßenradsport liegen seine Stärken vornehmlich im Sprint.

Sportliche Laufbahn

Als Juniorenfahrer widmete sich Caleb Ewan, Sohn einer koreanischen Mutter und eines australischen Vaters, vornehmlich dem Bahnradsport.[1] 2011 wurde er Junioren-Weltmeister im Omnium. Im selben Jahr errang er drei australische Junioren-Meistertitel, im Omnium, im Punktefahren sowie im Zweier-Mannschaftsfahren (mit Jackson Law). In der Mannschaftsverfolgung (mit Law, Tirian McManus und Jack Beckinsale) belegte er Platz zwei und im Scratch Platz drei. Bei den Commonwealth Youth Games 2011 auf der Isle of Man errang er drei Goldmedaillen auf der Straße, nämlich im Straßenrennen, im Mannschaftswettbewerb sowie im Zeitfahren.[2]

2012 gewann Ewan im Alter von 17 Jahren und als jüngster Fahrer im Feld zwei Etappen des Jayco Bay Cycling Classic, einem Eliterennen, und wurde Zweiter der Gesamtwertung.[3] Bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2012 im niederländischen Valkenburg wurde Caleb Ewan Vize-Weltmeister der Junioren im Straßenrennen.

Am 21. Oktober 2013 unterschrieb Ewan einen Vertrag mit dem UCI WorldTeam Orica GreenEdge, der einen Einsatz als Stagiaire ab August 2014 und danach den Erhalt eines Profivertrages vorsah. Bis dahin fuhr er weiterhin für das Team Jayco-AIS World Tour Academy.[4] Bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2014 wurde Ewan erneut Vize-Weltmeister im Straßenrennen, dieses Mal in der Klasse U23.

Für seine neue Mannschaft gewann Caleb Ewan zu Beginn der Saison 2015 im Februar zwei Etappen der Herald Sun Tour im Sprint des Feldes. Im Laufe des Jahres gewann er das Eintagesrennen Vuelta a La Rioja, die Gesamtwertung der Tour de Korea und mehrere Abschnitte internationaler Etappenrennen. Sein erster Sieg in der UCI WorldTour gelang ihm bei seinem Grand Tour-Debüt auf der 5. Etappe der Vuelta a España 2015, wo er sich im Massensprint vor John Degenkolb durchsetzte.[5] Im Jahr 2016 gewann Ewan erstmals eine Etappe der Tour Down Under, die als einzige australische Rundfahrt Teil der UCI WorldTour war. Nach weiteren Etappensiegen im internationaler Kalender überquerte er im August bei den Cyclassics Hamburg die Ziellinie als Zweiter hinter Nacer Bouhanni, der jedoch wegen einer Behinderung Ewans distanziert wurde.[6] 2017 gewann er bei der Tour Down Under vier Etappen und die Punktewertung. Des Weiteren konnte er bei der Abu Dhabi Tour und der Polen-Rundfahrt jeweils eine und bei der Tour of Britain zwei Etappen für sich entscheiden. Seinen bis dahin größten Erfolg feierte er jedoch beim Giro d’Italia 2017, wo er die 7. Etappe gewann. Im Jahr 2018 gewann er erneut eine Etappe der Tour Down Under und konnte das spanische Eintagesrennen Clásica de Almería für sich entscheiden. Außerdem wurde er hinter Vincenzo Nibali Zweiter des Klassikers Mailand–San Remo, den er bereits im Vorjahr als Zehnter beendet hatte.

Im Jahr 2019 wechselte Caleb Ewan gemeinsam mit seinem Helfer Roger Kluge zum Team Lotto Soudal.[7] Nach Platz zwei beim Cadel Evans Great Ocean Road Race feierte der Australier bei der UAE Tour seinen ersten Etappensieg für seinen neuen Arbeitgeber, als er sich auf der kurzen aber steilen Auffahrt zum Hatta Dam durchsetzte.[8] Nach zwei Etappensiegen bei der Türkei-Rundfahrt ging er beim Giro d’Italia 2019 an den Start, wo er den 8. und 11. Abschnitt für sich entschied, ehe er die Rundfahrt vorzeitig verließ, um sich auf seine erste Teilnahme bei der Tour de France vorzubereiten.[9] Bei der Frankreich-Rundfahrt verpasste er beim Auftakt als Dritter nur knapp das Gelbe Trikot, gewann dafür aber die 11. und 16. Etappe, bevor er den Massensprint des letzten Abschnitts auf der Avenue des Champs Élysées in Paris für sich entschied. Zudem siegte er am Saisonende beim Brussels Cycling Classic und wurde Radsportler des Jahres in Australien.

Anfang 2020 hatte Caleb Ewan mit dem Sieg bei zwei Etappen der Tour Down Under und bei einer Etappe der UAE Tour einen guten Einstieg in die Saison, die aber durch die COVID-19-Pandemie ein abruptes vorläufiges Ende fand. Nachdem der Rennbetrieb im August wieder aufgenommen worden war, konnte Ewan bei der Tour de France 2020 zwei weitere Etappensiege erringen und gewann den Scheldeprijs. Im Jahr 2021 wurde Caleb Ewan erneut Zweiter von Mailand–Sanremo, wobei er sich mit Jasper Stuyven erneut einem Solisten geschlagen geben musste, der sich kurz vor dem Ziel von der Spitzengruppe abgesetzt hatte.[10] Nachdem Ewan beim Giro d’Italia 2021 zwei Etappen im Sprint gewonnen hatte, verlor er auf der 8. Etappe infolge eines Sturzes in einem Tunnel den Anschluss und gab das Rennen in der Maglia Ciclamino des Führenden in der Punktewertung auf. Er verteidigte sich gegen die Kritik, das Rennen missachtet zu haben, unter Hinweis auf Kniebeschwerden.[11] Bei der anschließenden Tour de France kam Ewan bereits auf der 3. Etappe im Zielsprint zu Sturz und musste das Rennen frühzeitig verlassen.[12] Im Frühjahr des Jahres 2022 errang der australische Sprinter fünf Etappensiege bei internationalen Rennen und wurde zudem Zweiter von Kuurne–Brüssel–Kuurne. Bei der Tour de France 2022 errang er mit Platz acht beim Zielsprint in Paris seine beste Etappen-Platzierung und avancierte er zum Träger der Lanterne Rouge. Mit dem Ende der Saison verlor die Mannschaft um Caleb Ewan ihren Status als UCI WorldTeam und war nun Teil der niedrigeren UCI ProTeams.[13] Dennoch war die Mannschaft, die fortan unter dem Namen Lotto Dstny fuhr bei allen UCI WorldTour Rennen der Saison 2023 startberechtigt.[14]

Nachdem Ewan im Jahr 2023 mit der Schwalbe Classic und Van Merksteijn Fences Classic nur zwei Rennen gewinnen konnte, ging er neuerlich als Sprinter der Lotto Dstny Mannschaft bei der Tour de France an den Start, die er jedoch nach einem Zweiten und Dritten Platz auf der 13. Etappe aufgab. Die Aufgabe sorgte bei Teamchef Stepháne Heulot für Unverständnis, da er der Meinung war, das Ewan im vorgegebenen Zeitlimit geblieben wäre, obwohl er frühzeit vom Peloton abgehängt worden war.[15] Nach der Frankreich-Rundfahrt bestritt Caleb Ewan nur noch vier Rennen für die belgische Mannschaft, ehe er diese ein Jahr vor Ende seines Vertrags verließ und zurück zum Team Jayco AlUla (früher Orica GreenEdge) wechselte.[16]

Nachdem Ewan zum vierten Mal australischer Meister im Kriterium geworden war, gewann er für seine neue Mannschaft die Auftaktetappe der Oman-Rundfahrt.

Erfolge

Ewan gewinnt das Mitchelton Bay Classic 2016
2011
  • Australischer Meister – Punktefahren (Junioren)
  • Australischer Meister – Omnium (Junioren)
  • Ozeanienmeister – Omnium (Junioren)
  • Regenbogentrikot Weltmeister – Omnium (Junioren)
  • Australischer Meister – Madison (Junioren) (mit Jackson Law)
2012
  • Australischer Meister – Einzelzeitfahren (Junioren)
  • Silbermedaille Weltmeisterschaft – Straßenrennen (Junioren)
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
  • Van Merksteijn Fences Classic
  • Schwalbe classic
2024

Grand-Tour-Platzierungen

Grand Tour2015201620172018201920202021202220232024
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiroDNFDNFDNFDNFDNFIP
Gelbes Trikot Tour de FranceTour132144DNF134DNF
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVueltaDNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen. IP: in progress, nimmt aktuell teil.

Weblinks

Commons: Caleb Ewan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Caleb Ewan in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Caleb Ewan in der Datenbank von ProCyclingStats.com
  • Caleb Ewan auf cycling.org.au
  • Wie gut wird Caleb Ewan? In: radsport-news.com. 23. April 2015, abgerufen am 27. August 2015. 

Einzelnachweise

  1. Aussie Caleb Ewan returns to Korean roots. In: velonews.com. 19. November 2016, abgerufen am 15. Mai 2019 (englisch). 
  2. Commonwealth Youth Games 2011. Competitor Details – Caleb Ewan. (Memento vom 27. November 2011 im Internet Archive) in: cyg2011results.com (englisch).
  3. Taryn Kirby: 'Young gun Ewan stands up to big name rivals. In: cyclesportnews.com. 2. Januar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2013; abgerufen am 1. Juli 2021 (englisch). 
  4. Augustyn kehrt bei MTN-Qhubeka in den Radsport zurück. In: radsport-news.com, 21. Oktober 2013, abgerufen am 21. Oktober 2013.
  5. Ewan überrascht Degenkolb auf den letzten 50 Metern. radsport-news.com, 26. August 2015, abgerufen am 21. August 2016. 
  6. Caleb Ewan gewinnt im Chaos von Hamburg. radsport-news.com, 21. August 2016, abgerufen am 21. August 2016. 
  7. Ewan und Kluge sprinten weitere drei Jahre für Lotto Soudal. In: radsport-news.com. Abgerufen am 2. September 2020. 
  8. Ewan siegt am Hatta Dam, Roglic baut seine Führung aus | radsport-news.com. Abgerufen am 9. Januar 2024. 
  9. Bestätigt: Viviani verlässt den Giro - Ewan wird folgen | radsport-news.com. Abgerufen am 9. Januar 2024. 
  10. Stuyven knackt den Jackpot, die Favoriten verzocken sich | radsport-news.com. Abgerufen am 9. Januar 2024. 
  11. Knieschmerzen zwangen Ewan zum Giro-Ausstieg. In: radsport-news.com. 17. Mai 2021, abgerufen am 17. Mai 2021. 
  12. Caleb Ewan schwer verletzt: Tour-Aus nach Horror-Sturz auf 3. Etappe - So geht es ihm aktuell. 29. Juni 2021, abgerufen am 9. Januar 2024. 
  13. Offiziell: Lotto Dstny und Israel - Premier Tech steigen ab | radsport-news.com. Abgerufen am 9. Januar 2024. 
  14. HLN: Lotto Dstny zieht kleinere Rennen dem Giro 2023 vor | radsport-news.com. Abgerufen am 9. Januar 2024. 
  15. Perform Media Deutschland GmbH: Tour de France - Zoff um Caleb Ewan eskaliert: Einfach ekelhaft. 16. Juli 2023, abgerufen am 9. Januar 2024. 
  16. CyclingMagazine: Caleb Ewan wechselt zu Jayco AlUla. In: cyclingmagazine. 11. Oktober 2023, abgerufen am 9. Januar 2024 (deutsch). 

1996 Rossano Brasi | 1997 Jan Ullrich | 1998 Léon van Bon | 1999 Mirko Celestino | 2000 Gabriele Missaglia | 2001 Erik Zabel | 2002 Johan Museeuw | 2003 Paolo Bettini | 2004 Stuart O’Grady | 2005 Filippo Pozzato | 2006 Óscar Freire | 2007 Alessandro Ballan | 2008 Robbie McEwen | 2009, 2010 Tyler Farrar | 2011 Edvald Boasson Hagen | 2012 Arnaud Démare | 2013 John Degenkolb | 2014 Alexander Kristoff | 2015 André Greipel | 2016 Caleb Ewan | 2017 Elia Viviani | 2018 Elia Viviani | 2019 Elia Viviani | 2022 Marco Haller

Träger der Lanterne Rouge bei der Tour de France

1903 Arsène Millocheau | 1904 Antoine Deflotrière | 1905 Clovis Lacroix | 1906 Georges Bronchard | 1907 Albert Chartier | 1908 Henri Anthoine | 1909 Georges Devilly | 1910 Constant Collet | 1911 Lucien Roquebert | 1912 Maurice Lartigue | 1913 Henri Alavoine | 1914 Henri Leclerc | 1919 Jules Nempon | 1920 Charles Raboisson | 1921 Henri Catelan | 1922, 1923 Daniel Masson | 1924 Victor Lafosse | 1925 Fernand Besnier | 1926 André Drobecq | 1927 Jacques Pfister | 1928 Edouard Persin | 1929 André Léger | 1930 Marcel Ilpide | 1931 Richard-William Lamb | 1932 Rudolf Risch | 1933 Ernest Neuhard | 1934 Antonio Folco | 1935 Willy Kutschbach | 1936 Aldo Bertocco | 1937 Aloyse Klensch | 1938 Janus Hellemons | 1939 Armand Le Moal | 1947 Pietro Tarchini | 1948 Vitorio Seghezzi | 1949 Guido De Santi | 1950 Fritz Zbinden | 1951 Abdel-Kader Zaaf | 1952 Henri Paret | 1953 Claude Rouer | 1954 Marcel Dierkens | 1955 Tony Hoar | 1956 Roger Chaussabel | 1957 Guy Million | 1958 Walter Favre | 1959 Louis Bisiliat | 1960 José Berrendero | 1961 André Geneste | 1962 Augusto Marcaletti | 1963 Willy Derboven | 1964 Anatole Novak | 1965 Joseph Groussard | 1966 Paolo Manucci | 1967 Jean-Pierre Genet | 1968 John Clarey | 1969 André Wilhelm | 1970 Frits Hoogerheide | 1971 Georges Chappe | 1972 Alain Bellouis | 1973 Jacques-André Hochart | 1974 Lorenzo Alaimo | 1975 Jacques Boulas | 1976 Aad van den Hoek | 1977 Roger Loysch | 1978 Philippe Tesnière | 1979, 1980 Gerhard Schönbacher | 1981 Faustino Cuelli | 1982 Werner Devos | 1983 Marcel Laurens | 1984 Gilbert Glaus | 1985 Manrico Ronchiato | 1986 Ennio Salvador | 1987, 1989 Mathieu Hermans | 1988 Dirk Wayenberg | 1990 Rodolfo Massi | 1991 Rob Harmeling | 1992 Fernando Quevedo | 1993 Edwig Van Hooydonck | 1994 John Talen | 1995 Bruno Cornillet | 1996 Jean-Luc Masdupuy | 1997 Philippe Gaumont | 1998 Damien Nazon | 1999 Jacky Durand | 2000 Olivier Perraudeau | 2001, 2004 Jimmy Casper | 2002 Igor Flores | 2003 Hans De Clercq | 2005 Iker Flores | 2006–2008 Wim Vansevenant | 2009 Jauheni Hutarowitsch | 2010 Adriano Malori | 2011 Fabio Sabatini | 2012 Jimmy Engoulvent | 2013 Svein Tuft | 2014 Ji Cheng | 2015 Sébastien Chavanel | 2016 Sam Bennett | 2017 Luke Rowe | 2018 Lawson Craddock | 2019 Sebastian Langeveld | 2020 Roger Kluge | 2021 Tim Declercq | 2022 Caleb Ewan | 2022 Michael Mørkøv

Personendaten
NAME Ewan, Caleb
KURZBESCHREIBUNG australischer Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 11. Juli 1994
GEBURTSORT Sydney